Ballaststoffe – der Name täuscht. Ballaststoffe sind alles andere als Ballast. Ohne sie würde unsere Verdauung nicht funktionieren, sie stärken das Immunsystem, schützen vor Krankheiten und Übergewicht. Kurzum: Ballaststoffe gelten für unsere Gesundheit als unverzichtbar. Das Gute ist: Ballaststoffe stecken in allen Pflanzen – und damit auch in allen pflanzlichen Lebensmitteln.
Was genau sind Ballaststoffe?
Welche Arten von Ballaststoffen gibt es?
Es gibt zwei Arten von Ballaststoffen – lösliche und unlösliche. Wasserlösliche Ballaststoffe wie die Kohlenhydrate Inulin und Pektin stecken vor allem in Obst und Gemüse. Die löslichen Ballaststoffe sind das Futter für die Mikroorganismen in unserer Darmflora. Die Milliarden von Bakterien im Darm beeinflussen, regulieren und unterstützen unsere Verdauung. Um ihre Aufgaben effektiv erledigen zu können, benötigen sie Nährstoffe. Unlösliche Ballaststoffe wie Cellulose und Lignin sind vor allem in Getreide und Hülsenfrüchten enthalten. Die unlöslichen Ballaststoffe binden Wasser und quellen im Darm auf. Dadurch vergrößern sie das Stuhlvolumen – und der Körper transportiert den Darminhalt schneller weiter.
Warum sind Ballaststoffe so wichtig?
Sie helfen Entzündungen im Körper zu verhindern und beugen Auto-Immunerkrankungen wie Arthritis, Rheuma und Allergien vor.5 Außerdem halten Ballaststoffe den Cholesterinspiegel niedrig und senken den Blutdruck. Damit sinkt das Risiko von Arterienverkalkung und Herzkrankheiten.
Dazu kommt: Ballaststoffe schützen vor Übergewicht. Denn ballaststoffreiche Lebensmittel sind faserreich – also kauen wir sie automatisch länger. Und weil Ballaststoffe im Verdauungstrakt aufquellen, wächst das Volumen einer Mahlzeit. Der Körper schüttet Sättigungshormone aus, du fühlst dich schnell satt. Und wer satt ist, der isst automatisch weniger. Weil eine ballaststoffreiche Ernährung vor Übergewicht schützt, gilt sie auch als Schutz vor Diabetes – Übergewicht ist eine der Hauptursachen der Stoffwechselkrankheit.
Wo kommen Ballaststoffe vor?
Welche Menge Ballaststoffe braucht der Körper?
Ballaststoffmangel ist weit verbreitet. Viele denken bei gesunder Ernährung vor allem an Vitamine und Mineralien, selten aber an Ballaststoffe. Der durchschnittliche Verzehr in Deutschland liegt bei unter 22 Gramm, viele erreichen nicht mal das.7
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt: Erwachsene nehmen mindestens 30 Gramm Ballaststoffe pro Tag zu sich, am besten aber täglich 40 Gramm. Ideal ist ein Mix aus unterschiedlichen Ballaststoffquellen. 8 Und wer sich ballaststoffreich ernährt, der muss viel trinken: Damit die Ballaststoffe im Darm gut aufquellen können, braucht unser Körper zwei bis zweieinhalb Liter Flüssigkeit am Tag.