Was ist Palmöl?
Wo wird Palmöl verwendet?
Palmöl ist das weltweit am meisten produzierte2 und konsumierte3 Pflanzenfett.4 Sein Marktanteil liegt bei etwa 40 Prozent. In Deutschland enthält fast jedes zweites Supermarktprodukt Palmöl. Schokocreme, Tütensuppen, Kekse, Margarine, Tiefkühlpizzen, Hautcremes, Waschmittel – auf zig Zutatenlisten stehen Palmöl oder daraus gewonnene Fette und Fettalkohole weit oben. Auch Pharmazeutika und Tierfuttermittel enthalten Palmöl.5 6 7 8 Außerdem wird es als Biokraftstoff für Fahrzeuge genutzt.
Palmöl ist der Liebling der Industrie – in den vergangenen Jahren sind die Produktion und der Verbrauch weltweit stets gestiegen. Während im Erntejahr 2002/03 knapp 28 Millionen Tonnen Palmöl hergestellt wurden, waren es 2020/21 bereits 77 Millionen Tonnen.
Den mit 51 Millionen Tonnen größten Anteil verbraucht die Lebensmittelbranche.9 10 Die größten Konsumentenländer sind Indonesien, Indien und China. Die EU-Staaten importierten zuletzt insgesamt 6,2 Millionen Tonnen Palmöl.11
In Deutschland ging der Import von Palmöl zuletzt zurück: 2016 kauften deutsche Unternehmen rund 925.000 Tonnen Palmöl ein, 2020 nur noch 347.000 Tonnen. Der Grund: Palmöl galt zunächst als nachhaltiger, staatlich geförderter Biokraftstoff.12 Mittlerweile haben die EU-Staaten die Regelung wieder aufgehoben.13 Die wichtigsten Palmöl-Lieferanten für deutsche Hersteller sind Indonesien, Malaysia und die Niederlande, mit seinen Häfen ein zentraler Umschlagspunkt im weltweiten Lebensmittelhandel.14 15
Warum ist Palmöl so beliebt?
Raffiniertes Palmöl bietet der Lebensmittelindustrie viele positive Eigenschaften. Zum einen ist es geschmacks- und geruchsneutral. Zudem ist es hitzebeständig und oxidationsstabil, das bedeutet es wird nicht schnell ranzig. Anders als andere Pflanzenöle ist Palmöl bei Zimmertemperatur fest. Dadurch bleiben Lebensmittel streichfähig und zerbröseln weniger. Für die Kosmetikindustrie wichtig: Palmöl schmilzt bei Körpertemperatur und hat einen angenehmen kühlenden Effekt.16 17
Dazu kommt: Palmöl ist preiswerter als andere Pflanzenöle. Das liegt zum einen am hohen Ertrag der Ölpalme: Im Durchschnitt liefert sie 3,3 Tonnen Öl pro Hektar Anbaufläche. Damit ist ihr Ölertrag fünf bis acht Mal höher als bei Raps, Soja, der Sonnenblume und der Kokospalme. Mit nur zehn Prozent der weltweiten Anbaufläche deckt die Ölpalme gut 35 Prozent des globalen Ölbedarfs.18 19 20
Als weiterer Preisfaktor gelten die niedrigen Lohnkosten in den Produktionsländern.21 22 23
Klimawandel und Palmöl – wo wird Palmöl angebaut?
Warum der Klimawandel und die Palmöl-Produktion so eng miteinander verknüpft sind, ergibt sich vor allem aus der geographischen Lage der Anbaugebiete: Die Ölpalme liebt Sonne und Wärme, braucht viel Regen und hohe Luftfeuchtigkeit. Ein Klima, das vor allem in Regenwald-Regionen herrscht. Ursprünglich stammt die Ölpalme aus Westafrika. Heute wächst sie in allen tropischen Gegenden der Welt, vor allem in Südamerika und in Südostasien.24 25
Die weltweite Anbaufläche beträgt etwa 19 Millionen Hektar.26 Zum Vergleich: Deutschland hat eine Gesamtfläche von 35,7 Millionen Hektar. In den vergangenen Jahren stieg die weltweite Palmölproduktion kontinuierlich: Während im Erntejahr 2002/03 rund 28 Millionen Tonnen Palmöl hergestellt wurden, lag die Produktionsmenge im Jahr 2020/21 bei 77 Millionen Tonnen.27
Die Hauptanbauländer sind Indonesien und Malaysia.28 Indonesien produzierte 2020/21 mehr als 44 Millionen Tonnen Palmöl und ist mit 57 Prozent führender Exporteur auf dem Weltmarkt. Auf Malaysia entfällt knapp ein Drittel des Marktanteils.29 30 31 Der Palmölanbau ist für die Produzentenländer ein wichtiger Wirtschaftsfaktor und eine wesentliche Einkommensquelle.32
Was sind die Probleme mit Palmöl?
In den vergangenen Jahren wurden immer mehr Regenwälder für die Ölpalm-Monokulturen abgeholzt. Die Palmölproduktion gilt heute als Hauptursache für die Zerstörung der tropischen Regenwälder Asiens. Für die Umwelt ist es fatal. Regenwälder speichern große Mengen Kohlenstoff, mit dem Abholzen werden große Mengen Treibhausgase freigesetzt. Das beschleunigt den Klimawandel. In Summe wird durch die Produktion einer Tonne rohen Palmöls so viel Kohlenstoffdioxid produziert wie beim Verbrennen von 370 Liter Benzin.33 34 34 35
Zudem vernichtet das Roden den Lebensraum vieler Tiere, darunter bedrohte Arten wie der Orang-Utan. Nur ein Viertel der Wirbeltierarten und ein Drittel der wirbellosen Tierarten, die im Wald leben, finden auch auf Palmölplantagen einen Lebensraum. Dasselbe gilt auch für Pflanzen: In Palmöl-Monokulturen wachsen nur wenige Pflanzen, die normalerweise in Tropenwäldern vorkommen.36 Zugleich wird der Lebensraum indigener Stämme in den Regenwald-Gebieten zerstört und ihre Landnutzungsrechte werden missachtet.37
Auch schlechte Arbeitsbedingungen und magere Löhne auf den Palmölplantagen gelten als Problem.38 Ein großer Teil des weltweiten Palmöls stammt von Kleinbauern.39 Ihre Hoffnungen auf ein sicheres Einkommen und ein besseres Leben bleiben jedoch meist unerfüllt. Viele Arbeitsplätze auf den Palmölplantagen sind nur saisonal und die Löhne gering. Außerdem ist die Arbeit körperlich hart, die Menschen arbeiten meist ohne Schutzkleidung, ihre Gesundheit ist durch Pflanzenschutzmittel gefährdet.40
Wie gesund ist Palmöl?
Wie lässt sich Palmöl ersetzen?
Klimawandel und Palmöl: Wie lassen sich die Probleme lösen?
Aber nicht nur der Palmölanbau muss sich ändern, sondern auch unser Konsum. Das Wichtigste ist: Den Verbrauch von Palmöl reduzieren. Dabei geht es nicht um einen simplen Boykott von Produkten mit Palmöl. Bereits mit einem bewussteren Konsum von Produkten wie Schokolade, Süß- und Knabberwaren, Fertiggerichten und Fleisch ließe sich rund 50 Prozent des aktuellen Palmölverbrauchs einsparen.
Noch effektiver ist jedoch ein Umstieg auf Pflanzenöle aus heimischem Anbau: Rund 1 Million Tonnen des in Deutschland genutzten Palmöls lassen sich durch heimisches Rapsöl ersetzen. Dafür würde zwar zusätzliche Anbaufläche benötigt. Allerdings hat der heimische Raps- und Sonnenblumenanbau das Potenzial, sinnvoll in regional bestehende Fruchtfolgen eingegliedert zu werden.48 49 50
Bei Vega Lecker setzen wir kein Palmöl ein. Wir haben Palmöl genauso ausgeschlossen wie den Einsatz von , Mandeln oder anderen Rohstoffen aus Übersee. Stattdessen setzen wir bei Vega Lecker auf heimische Rohstoffe, vor allem auf Hanf. Denn Hanfsamen liefern nicht nur hochwertiges Eiweiß, sondern auch sehr gesunde und wertvolle Fette, dazu zig Vitamine und Mineralstoffe. Ein echtes Superfood – mit einer top Klimabilanz! Mehr zu unseren Rohstoffen erfährst du hier.
Quellen
1 https://www.bve-online.de/presse/infothek/fakt-ist/palmoel5/2-nachhaltiges-palmoel-lieferkette
5 https://www.duh.de/themen/natur/naturvertraegliche-landnutzung/nachhaltige-lieferketten/palmoel/
6 https://www.wwf.de/themen-projekte/landwirtschaft/produkte-aus-der-landwirtschaft/palmoel
7 https://albert-schweitzer-stiftung.de/aktuell/palmoel
9 https://de.statista.com/statistik/daten/studie/443045/umfrage/produktion-von-palmoel-weltweit/
11 https://apps.fas.usda.gov/psdonline/circulars/oilseeds.pdf
12 https://www.wwf.de/fileadmin/fm-wwf/Publikationen-PDF/WWF-Studie_Auf_der_OElspur.pdf
13 https://statista.buecherhallen.de/statistik/daten/studie/443033/umfrage/konsum-von-palmoel-weltweit/
15 https://statista.buecherhallen.de/statistik/daten/studie/443033/umfrage/konsum-von-palmoel-weltweit/
16 https://www.bve-online.de/presse/infothek/fakt-ist/palmoel5/2-nachhaltiges-palmoel-lieferkette
17 https://www.duh.de/themen/natur/naturvertraegliche-landnutzung/nachhaltige-lieferketten/palmoel/
18 https://www.duh.de/themen/natur/naturvertraegliche-landnutzung/nachhaltige-lieferketten/palmoel/
19 https://www.wwf.de/fileadmin/fm-wwf/Publikationen-PDF/WWF-Studie_Auf_der_OElspur.pdf
22 https://www.duh.de/themen/natur/naturvertraegliche-landnutzung/nachhaltige-lieferketten/palmoel/
23 https://www.wwf.de/fileadmin/fm-wwf/Publikationen-PDF/WWF-Studie_Auf_der_OElspur.pdf
24 https://www.regenwald-schuetzen.org/verbrauchertipps/palmoel/palmoelplantagen-und-das-klima
25 https://www.bve-online.de/presse/infothek/fakt-ist/palmoel5/2-nachhaltiges-palmoel-lieferkette
26 https://www.wwf.de/themen-projekte/landwirtschaft/produkte-aus-der-landwirtschaft/palmoel
32 https://www.bve-online.de/presse/infothek/fakt-ist/palmoel5/2-nachhaltiges-palmoel-lieferkette
33 https://www.regenwald-schuetzen.org/verbrauchertipps/palmoel/palmoelplantagen-und-das-klima
34 https://www.verbraucherservice-bayern.de/themen/ernaehrung/palmoel-in-lebensmitteln
35 https://www.wwf.de/themen-projekte/landwirtschaft/produkte-aus-der-landwirtschaft/palmoel
36 https://www.regenwald-schuetzen.org/verbrauchertipps/palmoel/palmoelplantagen-und-das-klima
37 https://www.gfbv.it/3dossier/ind-voelker/palmoel.html
38 https://www.bve-online.de/presse/infothek/fakt-ist/palmoel5/2-nachhaltiges-palmoel-lieferkette
39 https://www.bve-online.de/presse/infothek/fakt-ist/palmoel5/2-nachhaltiges-palmoel-lieferkette
40 https://www.regenwald-schuetzen.org/verbrauchertipps/palmoel/palmoelplantagen-und-das-klima
41 https://www.verbraucherservice-bayern.de/themen/ernaehrung/palmoel-in-lebensmitteln
43 https://www.wwf.de/fileadmin/fm-wwf/Publikationen-PDF/WWF-Studie_Auf_der_OElspur.pdf
44 https://www.wwf.de/themen-projekte/landwirtschaft/produkte-aus-der-landwirtschaft/palmoel
45 https://www.duh.de/themen/natur/naturvertraegliche-landnutzung/nachhaltige-lieferketten/palmoel/
46 https://www.bve-online.de/presse/infothek/fakt-ist/palmoel5/2-nachhaltiges-palmoel-lieferkette
47 https://www.verbraucherservice-bayern.de/themen/ernaehrung/palmoel-in-lebensmitteln
48 https://www.wwf.de/fileadmin/fm-wwf/Publikationen-PDF/WWF-Studie_Auf_der_OElspur.pdf
49 https://www.duh.de/themen/natur/naturvertraegliche-landnutzung/nachhaltige-lieferketten/palmoel/
50 https://www.wwf.de/themen-projekte/landwirtschaft/produkte-aus-der-landwirtschaft/palmoel